Wokuhl- Dabelow und Geschichte
Betrachtet man die bisherigen Ausgrabungen von slawischen Siedlungen, erhält man den Eindruck, dass Sie nach einem bestimmten Bauplan, aber nicht von der selben Handwerklichkeit waren. Ihre Befestigungsanlagen, sowie Ihre Kultur und Sprache lassen dann schon auf eine Flächenmässig grosse Kommunikation schliessen.
Gehen wir davon aus, dass die Liutizer eine Verwaltungsgemeinschaft (Ähnlich der Urgesellschaft) bildeten, ist es Ihnen zumindest gelungen mit anderen Sippenverbänden in Einklang zu leben.
Um ein derartiges Kommunikationssystem zu schafffen hat es aber einer sogenannten Leitstelle bedurft, die entweder regelmässig von den einzelnen Sippenmitgliedern oder aber den Sippen vorstehenden Redelsführern aufgesucht werden mussten. Die Wahrscheinlichkeit eines Kalenders wäre damit schon belegbar.
Eine Leitstelle könnte dieses "Retra" gewesen sein. Entweder als Weisenaltar (wie bei Stonehage) oder als Glaubenstreffpunkt auserwählter Sippenmitglieder. Bevor tausende Jahre später die Christianisierung diese Kultur zumindest in den Köpfen vernichtet hat oder die Sippen veranlasste Ihre Heimat zu verlassen. Hat auch König Otto mit seinen jahrelangen Reisen dazu beigetragen?
Auf der Suche nach "Retra" der Liutizer
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Um heraus zu finden ob es diesen Ort tatsächlich gab und wo er gelegen haben könnte, müssen wir uns in die tägliche Lebenssituation der Liutizer versetzen.
Ihren Lebensrythmus und ihre Unternehmungen richteten die Slaven im allgemeinen nicht nur nach Ihren Naturgeistern (wenn mann hier von Göttern überhaupt reden kann). Sicher ist das der Verlauf der Gestirne einen bestimmten Ablauf des Jahres regelte. Genauso verhielt es sich bei bestimmten Gewohnheiten bei der Jagd oder bei Bestattungen. Da die Abläufe des Jahres aber die Zeitabläufe des Himmelszeltes wiederspiegelten, muss es einen Kalender gegeben haben. Die Aufzeichnung eines solchen Kalenders erfordert Genauigkeit, Kenntnis und vor allem freie Zeit für die ständige Beobachtung der Abläufe am Himmelszelt und in der Natur. Sichergestellt ist, dass für die Aufzeichnung der Vergangenheit "rind" verwendet wurden, diese fettigen Baumscheiben waren ein vortreffliches Archiv der Zeit und konnten auch nicht willkürlich umgeschrieben werden. Die Wiedergabe dieses Arcjivs wurde mit Sagen wiedergegeben und verbunden, was enorme Zeit in Anspruch genommen haben muss. Diese Zeit konnte wahrlich nicht jede Sippe einzeln aufbringen. So ist davon auszugehen, dass bestimmte besonders ältere und erfahrene Angehörige diese Aufgabe übernahmen. Denn dieser Personenkreis hatte für die Sippe wegen der verminderten Arbeitsleistung nur noch den erzieherischen Wert mit Ihrer Lebenserfahrung für die heran reifenden Sippenmitglieder.
Ob nun jede Sippe einen oder ganze Sippenverbände mehrere Mitglieder beauftragten, bleibt bis hier offen. Ob hierzu auch Frauen gehörten ebenfalls.
Bernd Stoesser
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